Betroffene
Erwachsene

Die Entscheidung, Anzeige Ja oder Nein, ist immer individuell: Für die eine Person kann es wichtig für die Verarbeitung sein, für die andere Person bedeutet es eine schier unerträgliche Belastung. Auf der einen Seite steht vielleicht der Wunsch nach Bestrafung und Gerechtigkeit, auf der anderen Seite befinden sich die Ängste, was ein Strafverfahren und das, was damit einhergeht eventuell in Ihnen auslösen kann.

Niemand kann Sie zu einer Anzeige zwingen. Sie haben das Recht sich Unterstützung zu holen – mit einer Vertrauensperson Anzeige zu erstatten und sich von einer Rechtsanwältin vertreten zu lassen zum Beispiel.

Vergewaltigung und sexuelle Nötigung zählen rechtlich zu den Offizialdelikten. Das heißt, wenn die Polizei und die Staatsanwaltschaft Kenntnis davon haben, müssen sie die Ermittlungen aufnehmen. Das heißt auch, dass eine erstattete Anzeige nicht zurückgezogen werden kann.

Für den Rechtsweg ist es stets sinnvoll und entlastend sich Unterstützung von einer/einem Rechtsanwält*in zu holen. Als sogenannte Nebenkläger*in, die anwaltlich vertreten ist, stehen Ihnen mehr Handlungsoptionen im Gerichtsverfahren zur Verfügung.