Eltern, Bezugspersonen
und Freund*innen

Was tun bei Körpererkundungsspielen oder sexuellen Übergriffen unter Kindern?

„Doktorspiele“ sind Rollenspiele zwischen Kindern, bei denen die Kinder gegenseitig ihren Körper und evtl. ihre Genitalien betrachten und untersuchen. Doktorspiele gehören zur sexuellen Entwicklung von Kindern dazu. Für Doktorspiele gibt es Regeln, die man mit den Kindern besprechen sollte:

  • Doktorspiele sind erlaubt, wenn alle Beteiligten sie freiwillig spielen wollen.
  • Es wird nichts in eine Körperöffnung gesteckt.
  • Jedes Kind spürt in sich hinein, ob das Spiel Spaß macht oder ob/wann es vielleicht nach einer Weile keinen Spaß mehr macht.
  • Möchte eine/r sie nicht spielen, so darf das Kind Nein sagen und das Spiel verlassen.
  • Jeder hat ein Nein des anderen zu akzeptieren.
  • Es wird nicht gedroht oder erpresst, um ein Mitspielen zu erzwingen.
  • Hören die anderen nicht auf das Nein, darf sich das Kind Hilfe bei den Erwachsenen holen. Das ist kein Petzen.
  • Doktorspiele werden nur zwischen gleichaltrigen Kindern gespielt.
  • Es gibt keine Doktorspiele zwischen Erwachsenen und Kindern!

Werden diese Regeln nicht eingehalten, kann es sich um einen Übergriff handeln. Dann gilt es die Situation zu beenden, das betroffene Kind zu trösten und danach das übergriffige Kind an die Regeln zu erinnern und evtl. Maßnahmen zu ergreifen, damit das so nicht mehr vorkommen kann. Informieren sie die Eltern des anderen Kindes über den Vorfall.

In einem Beratungsgespräch helfen wir ihnen gerne zu überlegen, wie sie weiter mit der Situation oder den eventuellen Folgen umgehen können.